ESPLANADE

ESPLANADE

Arge Architekt DI Bernhard Hannes Eggl / Gmunden – Architekt DI Gerald Anton Steiner / Linz

NÄHER ANS WASSER

Eine Stadt unmittelbar am See, glasklares Wasser, rundherum Gebirge. Was gibt es Schöneres Gmunden ist wahrlich gesegnet durch die einmalige Lage am Traunsee und im wunderbaren Natur- und Kulturraum des Salzkammerguts. Mit der historisch gewachsenen Uferfront zwischen Traunmündung und Schloss Ort verfügt Gmunden über eine seeseitige Schauseite, die ihresgleichen sucht. Der geschichtsträchtige Rathausplatz, schon immer Mittelpunkt einer pulsierenden Handelsstadt, ist heute Abschluss einer einzigartigen Uferpromenade - der Esplanade. Insbesondere in Gmunden, wo Stadt und See seit jeher untrennbar verbunden sind, ist der Übergang zwischen Land und Wasser wesentlich. Unter Berücksichtigung der stadtseitigen Silhouette wird eine thematische Zonierung mit 7 Schwerpunkten vorgeschlagen. Für jeden Abschnitt wird eine entsprechende gestalterische Antwort zur Annäherung ans Wasser formuliert.

7 SCHRITTE BRINGEN GMUNDEN NÄHER ANS WASSER...
1. RATHAUSPLATZ NEU ERLEBEN

Neues Platzgefühl durch einheitlichere Gestaltung und freie, ungestörte Anbindung an den See.

RATHAUSPLATZ NEU GESTALTET

Eine Verkehrsberuhigung durch Absiedlung der Stellplätze als oberste Maßnahme für den Rathausplatz ist ein wesentlicher Impuls, um den Platz als solchen erlebbar zu machen. Infrastrukturelle Einrichtungen und Einbauten sollen optimiert und weitgehend in den Boden verlegt werden - der Brunnen ebenso. Im Hochsommer kann ein Bodenbrunnen für Erfrischung sorgen. Sitzgelegenheiten vor den Häuserfronten fassen den Rathausplatz neu ein.

RATHAUSPLATZ NEU BELEBT

In Verbindung mit modularen Schwimm-Pontons eröffnen sich für den nun flexibel nutzbaren Rathausplatz neue Möglichkeiten für Veranstaltungen an Land und am Wasser. Ob Seebühne vor der Schillerlinde, Picknickinsel, Schwimmsteg oder Platzerweiterung - ein mobiles Ponton-System entlang des Ufers trägt dazu bei, den Rathausplatz neu zu beleben.

RATHAUSPLATZ MIT NEUEN (ALTEN) AUSBLICKEN

Die wesentliche Sichtachse zum Schloss Ort soll wiederhergestellt werden. Die Kioske am Schubertpark werden neu angeordnet und damit die Engstelle zwischen Esplanade und Rathausplatz aufgelöst. Der Bereich um die Schillerlinde wird zum Wasser hin abgesenkt. Nebenrangiger Baumbestand wird entfernt und das Naturdenkmal Schillerlinde mittels Stufenanlagen neu in den Mittelpunkt gerückt. Entlang der Uferkante sorgen Sitzstufen für ein neues Raum- und Platzgefühl. Der Naturraum Traunsee rückt ganzjährig ins Herz der Stadt.

2. LAUSCHEN & STAUNEN

Seebühne und Picknickinsel in Einem

Im Bereich der Schillerlinde befinden wir uns am wohl markantesten Punkt der Esplanade mit dem Übergang zum Rathausplatz. An dieser Stelle sollen weder Kioske noch sonstige, nicht zwingend notwendige Einrichtungen situiert sein, die Sichtbeziehungen von der Stadt auf den See oder umgekehrt stören könnten. Vor dem geistigen Hintergrund von Schiller und Schubert haben wir im Bereich des Naturdenkmals den wunderbarsten Ort für eine Seebühne. Lesungen, kleinere Konzerte oder Schauspielauführungen inmitten des Stadtzentrums werden ganzjährig ohne besonderen Aufwand möglich. Sitzstufen rund um die Linde ergänzt durch temporäres Stadtmobiliar bieten Platz zum Lauschen und Staunen und Ausblick auf das Gebirge, den See und Schloss Ort.

MACHBARKEITSSTUDIE – GMUNDEN – 2018 „NEUGESTALTUNG RATHAUSPLATZ UND ESPLANADE“ ARGE ARCHITEKT DI BERNHARD HANNES EGGL / GMUNDEN – ARCHITEKT DI GERALD ANTON STEINER / LINZ

3. GENIESSEN

Casual Fine Dining direkt am Wasser

Landmark und Highlight - ein neues Gastronomie-Zugpferd direkt am Wasser. Unter Wahrung der Sichtachse Rathausplatz - Schloss Ort wird ein offenes Restaurant-Objekt mit Seeterrasse vor dem Hotel Esplanade vorgeschlagen. Vor dem Wiener Café soll - der Prominenz der Lage folgend - der Vorbereich großzügiger gestaltet werden. Eine See-Terrasse wird entlang der Uferkante vorgeschlagen. Sitzstufen am Wasser erhöhen die Qualität des Außenraumes und verbinden die Gastronomiezone als lineares Element mit dem Rathausplatz.

4. NEU ANKOMMEN

Boxenstop für Segelboote und Elektroboote, für einen Kurzbesuch in der Stadt. Stützpunkt für Segelveranstaltungen.

Als neue Einladung an alle Wassersportler am Traunsee wird ein neuer Stadthafen im Herzen Gmundens vorgeschlagen. Boxen für Segelboote, Elektro- und kleinere Motorboote in einer modernen Steganlage eingefasst bieten Platz für Tagestouristen und Stützpunkt für Segel- oder weitere Wassersportveranstaltungen. Städtebaulich kommuniziert der offene Hafenbereich mit dem dahinter liegenden Grünraum des Franz-Josef-Parks und wahrt Sichtbeziehungen in alle Richtungen. Die Lage zwischen 2 Gastronomie-Betrieben scheint perfekt, um diese entsprechend in Szene zu setzen.

5. FLANIEREN PUR – ZWISCHEN BAUMREIHEN UND WASSER

Spazieren & Verweilen an der Esplanade oder am Steg über dem Wasser.

Im Bereich vor der Bezirkshauptmannschaft bis zur Konditorei Baumgartner verfügt die Esplanade über ihre geringste Tiefe mit einem kaum wahrnehmbaren Grünstreifen unter der seeseitigen Baumreihe. Flanieren wie bisher aber auch unmittelbar am Wasser soll möglich werden. Dazu ist es notwendig, das bestehende Stahlgeländer zu entfernen und die Uferkante abzuflachen. Breitere Grünflächen mit integrierten Sitzgelegenheiten unter den Kastanien sollen ein neues Angebot an die Passanten zum Innehalten sein.

6. SPORT & SPIEL & EVENT

Abenteuerspielplatz & Beach-Volley-Ballplätze. Liegewiese teilmöbliert. Flachwasserzone als Uferschutz.

Im Bereich zwischen Union Yacht Club und Einmündung Kuferzeile wird die bestehende Grünfläche für Sport- und Spielplätze weiter ausgebaut. Die bisher strenge Uferkante soll aufgelöst werden und durch eine zum Wasser hin abgeflachte Grünfläche aufgewertet werden. In der geneigten Ebene sollen Sitz- und Liegemöbel integriert werden. Eine befestigte Uferkante ermöglich das Verweilen unmittelbar am Wasser und schafft eine klare Trennung zwischen Land und See. In der Grünfläche entstehen ein Abenteuerspielplatz für Kleinkinder und Jugendliche sowie Sandplätze für Sportmöglichkeiten (Beach Volley Ball, Boccia, Slacklining, etc.).

7. BADEN AM LEHENAUFSATZ

Abflachung der Uferkante und verbesserter Badeeinstieg. Flachwasserzone für Kinder. Uferschutz durch Optimierung des Unterwasserprofils.

Das Baden am Lehenaufsatz soll familienfreundlich gestaltet werden - dafür ist es notwendig, die vorhandenen Stützmauern teilweise oder gänzlich zu entfernen und eine Flachwasserzone auszubilden. So gelingt Renaturierung und Badespaß in Einem. Ergänzend soll eine befestigte Rampe barrierefreien Zugang zum Wasser ermöglichen. Am Wasser kann das Angebot für Sonnenhungrige durch Schwimm-Pontons erweitert werden.